»Und dann wurde es still. Alle Lichter in der Stadt gingen aus, die Bars und Restaurants drehten die Musik ab, Gespräche verstummten wie auf Kommando, und einen Moment lang hielt alles inne. Im nächsten Augenblick begann das Feuerwerk. Wie in Zeitlupe stoben die Lichter auseinander und starben in die schwarze Nacht hinein. Häuser und Bäume flackerten mit jeder neuen Rakete in einer anderen Farbe auf, im Wasser spiegelten sich die Lichter. Die See lag glatt, als einzige unbeeindruckt.«

Cover "Der beste Tag seit langem"
Buchcover "Synkope" von jana Volkmann mit einer Illustration von Bernhard Wollborn, die einen Spiegel und ein paar Schuhe zeigt

Der beste Tag seit langem

Roman
256 Seiten
Residenz Verlag
Erscheint im August 2024

Jana Volkmann erzählt mit feinem Humor von Tieren, Menschen und gleichberechtigten Formen des Zusammenlebens, die ebenso selbstverständlich wie revolutionär sind.

Eine Sommernacht in der Wiener Innenstadt, zwei Frauen sind auf dem Heimweg, als ihnen in einer kleinen Gasse ein herrenloses Pferd begegnet. Das leicht verwahrloste Tier trottet ihnen nach bis zu ihrem Häuschen in der Vorstadt und bezieht im Garten Quartier. Fortan kümmern die beiden sich um den neuen Mitbewohner. Was zunächst wie eine märchenhafte Fantasie anmutet, steigert sich zu einem außergewöhnlichen Roman über das Zusammenleben von Tier und Mensch, über Tierrechte und Ausbeutung, über Selbstbestimmung und ihre Grenzen. Mit Eleganz und Witz erzählt Jana Volkmann eine hochaktuelle Geschichte, in der Hühnerfabriken gestürmt werden, Schweine über die Simmeringer Hauptstraße galoppieren – und jede*r für sich entscheiden muss, wie wir in Zukunft leben wollen …

Synkope

Erzählung
Cover von Bernhard Wollborn
Sukultur
20 S.
Erschienen im August 2022 

Von Lindas vielen Fähigkeiten bewunderte ich am meisten, wie geschickt sie mich ignorierte; und nicht nur mich, das war das beste. Ihre Finger flogen ganz von allein über die Tastatur, während sie mal auf den Bildschirm schaute, mal aus dem Fenster, mal einfach ins Leere.

Synkope reizt den Bedeutungsraum des Möglichen aus: in einem geteilten Bürozimmer wächst der Hunger, während jede unscheinbare Geste Begehren oder Zerstörungswut zum Ausdruck bringen könnte.

Investitionsruinen

Gedichte
Mit Zeichnungen von Jörn Peter Budesheim
Limbus Lyrik
96 S.
Erschienen im März 2021 

Im Wissen, dass »die Wahrheit nicht zu haben ist«, stellt Jana Volkmann Erkundungen über das Wesen der Sprache an. Mit einer Handvoll Worte, deren Mehrdeutigkeit die Autorin eine besondere Bedeutung verleiht, schreitet sie zur Vermessung von Orten, ja ganzen Universen, denen die Verheißung eines locus amoenus genauso innewohnt wie das Zerstörerische des menschlichen Daseins. So führen die Gedichte nach Wien, nach Bratislava, ans Schwarze Meer, bis nach Bandipur und noch weiter. In fünf Gedichtzyklen webt sich das lyrische Ich ein Netz aus Beziehungen und Tätigkeiten – vergleicht sich mit einem Haus und baut rundherum eine Landschaft mit See. Es verbirgt sich in den Ritzen zwischen den Bodenlatten – doch Vorsicht! In der Wandtapete lauert ein Tier.

Jana Volkmanns kluge Sprache ist ironisch, sanft, neugierig und voll von Schätzen. Das latent Unheilvolle kontrastiert sie durch abseitigen Humor. Ihre Gedichte sind laut von leisen Pointen und erstaunlichen Wendungen und immer wieder aufs Neue zu erforschenden Worten. Zwischen den Gedichten sind Zeichnungen des Künstlers Jörn P. Budesheim anzutreffen, die den Worten Jana Volkmanns behutsam und mit feinem Humor begegnen.

Insgesamt sind Volkmanns Gedichte aufgeladen von einem wortgewandten Bedauern, das die Schönheit zerbrechender Ordnungen besingt. | Florian Baranyi, ORF

…erfreuliche und zupackende Lektüre. | Monika Rinck, Standard-Podcast ‚Lesezeichen‘

Es ist diese besondere Art des Erzählens, die den ersten Lyrikband von Jana Volkmann zu einer echten Entdeckung macht. | Pamela De Filippo, Hessisch-Niedersächsiche Allgemeine

… virtuose[s] Lyrikdebüt. | Björn Hayer, Bücher Magazin

Auwald

Roman
Verbrecher Verlag
200 Seiten
Erschienen im August 2020

Judiths Lieblingswort ist Akribie: Sie ist Tischlerin, und was sie mit den Händen herstellt, gelingt. Holzarten erkennt sie am Geruch. Menschen dagegen sind ihr ein Rätsel. Ob Silvester in Berlin oder ein Sonntagsfrühstück in Wien mit ihrer Freundin Lin – nie ist sie so einsam wie in Gesellschaft anderer. Dann steigt sie allein auf ein Schiff und alles verändert sich. Ein Ereignis, das andere als Katastrophe bezeichnen würden, ist für Judith die beste Gelegenheit, von vorn anzufangen. Zwischen Wien und Bratislava spielt dieser Roman über die Schönheit des Zufalls, über Einsamkeit – und über Komplizenschaft.

Auwald ist eine Allegorie aufs Suchen und Finden, ein Märchen – düster und verträumt. | Juliane Bergmann, NDR Kultur

… nicht nur zugleich ein Märchen und ein philosophischer Essay, sondern auch noch ein Katastrophenroman. | Günter Helmes, literaturkritik.de

Mit Auwald ist ihr eine betörend genaue, radikal unsentimentale Auseinandersetzung mit der Einsamkeit des Menschen als Grundlage seiner Freiheit gelungen. | Katja Gasser, ORF2

Magisch, geheimnisvoll, soghaft: Mit Auwald glückte Jana Volkmann eine vielschichtige Expedition durch das Dickicht der Realität. Ein grandioses Werk, ein Geheimtipp auf dem Weg zum Bestseller. | Werner Krause, Kleine Zeitung

Das Zeichen für Regen

Roman
Edition Atelier
208 Seiten
Erschienen im September 2015

Als Irene von Berlin nach Kyōto zieht, um als Zimmermädchen in einem Hotel zu arbeiten, fühlt sie sich sofort angekommen. Dass sie die Sprache kaum versteht, ist ihr gar nicht so unrecht. Doch dann lernt sie einen der Hotelgäste etwas besser kennen, als es sich für ein Zimmermädchen gehört. Allmählich verliert sie die Kontrolle über ihr neues Leben – und der Mann aus Zimmer 1009 dringt immer tiefer in ihren Alltag vor.

Jana Volkmanns Protagonistin tut das, was sich viele Menschen ihrer Generation insgeheim wünschen: alles hinter sich lassen und in einer fremden Kultur neu anfangen. … ein poetisches, filigranes Meisterwerk. | Bruno Lässer, Vorarlberger Nachrichten

Erstklassige Hotelliteratur | Hessisch-Niedersächsische Allgemeine

Jana Volkmann ist eine wohl durchdachte und spannende Geschichte über eine aktuelle Problematik gelungen – das zunehmende Gefühl von Fremdheit junger Menschen in unserer Welt. Wie sie diese in einer klaren Sprache sehr umsichtig ausbreitet und schließlich ihre deutsche Heldin im asiatischen Mythos von Urmeer und Schildkröte als Trägerin der Erde aufgehen lässt, ist ein sehr unkonventioneller und bemerkenswerter Versuch, europäisches und fernöstliches Gedankengut miteinander zu verbinden. | Beatrice Simonsen, Literaturhaus Wien

Fremde Worte

Erzählung
Edition Atelier / TEXTLICHT
44 Seiten
Erschienen im Oktober 2014

Inhalt: Hanna ist eine leidenschaftliche Buchkäuferin. Vielmehr als die Autoren oder Inhalte interessiert sie jedoch die Vorgeschichte der Bücher. Regel¬mäßig durchstreift sie die Antiquariate ihrer Heimatstadt – stets auf der Suche nach einer Widmung, deren Hintergründe sie sich erdenken kann. Wie ein Zaungast blickt sie in die Leben fremder Menschen. Was als harmloses Spiel begonnen hat, wird jedoch immer mehr zu einem Rückzug Hannas von der Wirklichkeit. Bis sie einer Frau begegnet, die ihr Leben als Einzelgängerin stört.

Eine ergreifende Geschichte über eine junge Frau, die sich in ihrer Fantasie verliert – und über das Leben mit Büchern. Jana Volkmann erzählt gefühlvoll und eindringlich, wie auch schon in ihrem ersten Buch „Schwimmhäute. 26 Metamorphosen.“, erschienen 2012 bei Periplaneta, in dem sie gleich 26 Protagonistinnen eine Stimme verleiht. Ihre feinen Beschreibungen von Personen und Orten lassen den Leser ihrer neuen Geschichte erneut für einen kurzen Moment abtauchen, in die Welt der Bücher, in die Welt der einsamen Protagonistin. | Maria Nowotnick

Schwimmhäute – 26 Metamorphosen

Kurzgeschichten
Edition Periplaneta
Buch & CD
120 S. / 50 min.
Erschienen im März 2012

Inhalt: Eine Frau schleicht sich in fremde Schlafzimmer, die nächste in einen fremden Körper, eine andere nimmt Abschied von ihrer Kindheit, eine weitere von der schwindenden Liebe ihres Freundes.
Die Kurzgeschichten der Berliner Autorin Jana Volkmann spielen in der Großstadt, in Altbauwohnungen, Sushibars, Swingerclubs, auf der Straße, in Betten, Verliesen und in Gedankenlabyrinthen. Sie sind alltäglich, doch surreal, finster und dabei feinfühlig, oft erotisch und niemals platt. Die Protagonistinnen der sechsundzwanzig Metamorphosen schwimmen zwischen Realität und Phantasie. Sie strampeln zwischen Innen und Außen, tauchen ein in Selbstzweifel und Ängste, verlieren sich im Wahn – und tauchen nicht immer rechtzeitig wieder auf.

Sich treiben zu lassen, kann befreiend sein oder beängstigend, je nachdem ob man die Aufgabe der Kontrolle als Lust erfährt oder als Angst. Oder als beides. Wie eigentlich immer. Um diese Ambivalenzen zwischen Lust und Angst, Hingabe und Aufgabe, Gewalt und Gier bewegen sich diese Erzählungen Volkmanns, die radikal von einer weiblichen Psyche her gedacht sind, ob diese als „ich“ auftritt oder sich als „sie“ beobachtet. | Jutta Pivecka, gleisbauarbeiten.de

Zeitschriften & Anthologien (Auszug)

SALZ #84: SHOW. Lyrik Spezial. Kuratiert von Verena Stauffer. 2021.

JENNY. Literaturzeitschrift des Instituts für Sprachkunst Wien. De Gruyter 2019.

wo warn wir? ach ja: Junge österreichische Gegenwartslyrik – Hrsg. v. Robert Prosser und Christoph Szalay, Limbus 2019.

მოთხრობების კრებული – Anthologie zum PenMarathon 2018.