Skip to main content
Allgemein

Förderpreis des
Bremer Literaturpreises 2021

Von 10/06/2021No Comments

Ein Schlüsselwerk der modernen Inselliteratur wird hier nicht explizit zitiert: Marlen Haushofer hat kein Kämmerlein in Judiths Künstlerkommunen-Modell, aber „Die Wand“ ist als Bezugsfläche unübersehbar, auch wenn die Vereinzelung hier zwiespältig erscheint. „Ich bin ganz allein“, schreibt die namenlose Heldin, die gelernt hat, im Wald ihr Überleben zu organisieren, „und ich muß versuchen, die langen dunklen Wintermonate zu überstehen“. Jana Volkmann ehrt das Werk ihrer Kollegin nicht nur, indem sie es fortschreibt – im Vorjahr hat sie eine Petition unterzeichnet, die zu Haushofers 100. Geburtstag eine ernsthafte Werkpflege durch ihren Verlag forderte. Marlen Haushofer selbst sehnte sich nach Ruhe und Abgeschiedenheit, die meisten ihrer Bücher waren auf dem Küchentisch entstanden.

(Aus der Laudatio von Daniela Strigl)

Am 31. Mai fand die Verleihung des Bremer Literaturpreises statt – an drei Orten, in Bremen, Berlin und Wien, beziehungsweise an einem, auf YouTube. Den Stream der Verleihung kann man sich noch anschauen.

Außerdem sind die Laudationes und Dankesreden online, auf dass sie nie in Vergessenheit geraten. Wundervoll war es. Die Blumen hielten ewig. Aber die größte Auszeichnung ist ganz eindeutig, mit Marlen Haushofer verglichen zu werden – von einer, die mit Marlen Haushofers Werk so vertraut ist wie kaum jemand. Ich hoffe sehr, in die Zukunft gebeugt Daniela Strigls Laudatio gerecht werden zu können.